Projekte in Afrika


Im Gespräch mit Ghanas Landwirtschaftsminister Owusu Afriyie Akoto (zweiter von rechts).
Im Gespräch mit Ghanas Landwirtschaftsminister Owusu Afriyie Akoto (zweiter von rechts).

Arbeiten in Subsahara-Afrika

 


Seit 2017 arbeite ich in verschiedenen Bereichen in Subsahara-Afrika, hauptsächlich in Kenia und Ghana, im Projektmanagement, in der Projektentwicklung sowie im Bildungssektor etwa bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ. Diese Aufgaben und Projekte sind als erster Schritt meiner künftigen Berater-Tätigkeit zu sehen und haben nichts mehr mit meinem journalistischen Berufsleben zu tun - auch wenn natürlich Erfahrungen mit einfließen.

 

Einen Überblick über einige meiner bisherigen Tätigkeiten, die wahrscheinlich größten und wichtigsten Projekte, finden Sie hier.




Nachhaltige Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels in Ghana

In der Northern Region in Ghana rund um die Provinz-Hauptstadt Tamale, leben die meisten Menschen von der Landwirtschaft. In Zeiten des Klimawandels und der Globalisierung sind Kleinbauern - und das sind die meisten Landwirte - vielen Herausforderungen ausgesetzt. In einem Projekt, in dem die GIZ beteiligt ist, werden Einheimische zu Agrar-Lehrern ausgebildet, die den Umgang mit modernen Maschinen, neuem Saatgut, ressourcenschonenden Wassersystemen, chemischen Stoffen sowie verschiedenen Bodenbeschaffenheiten an jüngere Landwirte weitergeben.

 

Meine Aufgabe bestand in diesem Projekt in der Aufsicht vor Ort sowie der Kommunikation zwischen der GIZ in Deutschland und den Projektbeteiligten in Damongo. Auch repräsentative Termine wie den Besuch des ghanaischen Landwirtschaftsministers Owusu Afriyie Akoto habe ich begleitet. Es entstanden interne wie externe Dokumentationen.



Social Compliance in der Textilwirtschaft in Ghana und Benin

Eine der Branchen, die in der ghanaischen Wirtschaft einen Boom erlebt, ist der Textilsektor. Nach und nach verlagern europäische und amerikanische Firmen ihre Produktion von Asien nach Westafrika. Um verheerende Zustände wie einst in Bangladesch zu verhindern, gibt es bereits zu Beginn einige Initiativen zur Förderung von sozialer Verantwortung, etwa ein GIZ-Projekt in Zusammenarbeit mit unter anderem Ethical Apparel Africa. Bis 2021 sollen 1200 neue Jobs geschaffen werden und 2100 Angestellte, vor allem Frauen, von besseren Bedingungen wie höherem Lohn, Hygiene- und Sicherheitsstandards, bezahltem Mittagessen und einem Acht-Stunden-Tag profitieren. 

 

Meine Aufgabe bestand in diesem Projekt im Besuch einiger Textilfirmen mit einem Experten aus Bangladesch. Wir führten Gespräche mit Managern zu Social Compliance, zogen ein erstes Fazit und zudem dokumentierte ich für GIZ interne und externe Medien den Fortschritt des Projektes. Alle Firmen, die ich besuchte, werden übrigens von Frauen geleitet.



Learning Social Media in Kenia

Mein erstes Projekt in Subsahara-Afrika und Kenia startete im Jahr 2017, als ich in einem Jugendzentrum, das von der Gemeinde Kiambu, der Anglikanischen Kirche sowie dem deutschen Verein Cargo Human Care e.V. betrieben wird, Social Media Workshops anbot. In dem Zentrum namens John Kaheni Residence leben rund 20 junge Menschen, die gerade ihren Highschool-Abschluss gemacht haben. Dort werden sie, zusammen mit rund 60 weiteren jungen Menschen, die zuvor im Kinderheim Mother's Mercy Home gelebt haben, mit Mahlzeiten und Workshops versorgt - angeboten wird quasi alles, von Sportkursen über den Umgang mit Geld bis hin zu Seminaren über die Selbstständigkeit.

 

Meine Aufgabe bestand darin, 20 der Alumnis des Zentrums - einige lebten dort, andere nicht mehr - in Sachen Social Media fit zu machen. Die 20- bis 25-Jährigen hatten teilweise gerade das Kinderheim verlassen und hatten zum ersten Mal in ihrem Leben ein Smartphone und permanenten Zugang zum Internet. Wir sprachen über verschiedene Plattformen, wie man sich auf welcher präsentieren sollte, welche Plattformen dem beruflichen Fortkommen dienen und kreierten einen eigenen Blog über die Einrichtung. Hierfür drehten wir unter meiner Anleitung ein Video, auch einen Foto-Workshop mit einer professionellen Canon-Spiegelreflex-Kamera leitete ich.



Women Empowerment in männerdominierten Branchen in Ghana

Auch in Ghana drängen immer mehr Frauen in männerdominierte Branchen vor. Das passiert zum einen automatisch durch weibliche Vorreiterinnen, zum anderen aber auch durch spezielle Projekte, in denen etwa, wie in einem GIZ-Projekt 2018, gezielt Frauen für gewisse Ausbildungen wie Busfahren oder LKW-Fahren gesucht werden.

 

Meine Aufgabe war Projektentwicklung - und das in meinem bisher umfassendsten Projekt. Die Frauen waren bereits fertig ausgebildet, allerdings gab es an vielen Fronten Probleme, etwa durch sexuelle (verbale) Übergriffe von männlichen Kollegen oder auch in den Anstellungsverhältnissen der Frauen. An vielen Fronten galt es Lösungsstrategien gemeinsam mit den Frauen, aber auch mit der Manager-Ebene zu erarbeiten, etwa Selbstverteidigungskurse oder auch Selbstbewusstseins-Stärkungen. Ich kooperierte hierfür viel mit Esenam Nyador, der ersten Taxifahrerin in Accra, von der ich enorm viel profitieren konnte.



Text-Werkstatt in Kenia

In Kenia lernen viele Kinder bereits ab dem fünften, sechsten Lebensjahr ihre dritte Sprache: Sie wachsen mit der jeweiligen lokalen Sprache ihrer Volksgruppe auf, etwa Kikuyu oder Luo / Dholuo, müssen allerdings sehr früh für die allgemeine Verständigung Suaheli / Kisuaheli lernen, was im Kindergarten gesprochen wird. Der Unterricht in der Schule, der mit dem ersten Vorschuljahr ab dem Alter von etwa vier Jahren beginnt, findet hingegen auf Englisch statt. Sowohl die Englischkenntnisse als auch die Kreativität der Schüler und Schülerinnen sind jedoch nicht immer so weit fortgeschritten: Frontalunterricht und sehr enge gesellschaftliche Konventionen machen es vielen Kindern unmöglich, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Im Kinderheim Mother's Mercy Home in Kianjogu bei Nairobi finden in den Ferien deshalb immer Workshops mit einheimischen sowie deutschen Sozialpädagogen, Lehrern und anderen Experten statt.

 

Ich habe bereits mehrere dieser Ferien-Workshops geleitet, einer der schönsten war dabei eine Text-Werktstatt. Die 20 Fünft- und Sechstklässler in meiner Gruppe erhielten ein leeres Notizbuch und über den Zeitraum von einer Woche füllten wir das Buch mit Tagesberichten, Briefen, Fotos, Zeichnungen. Auch Gedanken a la "Wo sehe ich mich in fünf Jahren" oder "Was möchte ich später arbeiten" fanden ihren Raum - ganz so, wie die Kinder es sich wünschten. Ein solcher Workshop fördert Kreativität, Sprachkenntnisse und Textverständnis.



Humans and Environment in Kenia

Was den nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt angeht, ist Kenia Deutschland einige Schritte voraus. Plastiktüten sind seit Jahren verboten, ebenso Plastikflaschen in Nationalparks und Wäldern. So soll in einem Land ohne wirklich funktionierende Müllabfuhr der Plastik-Verschmutzung entgegen gewirkt werden. Dennoch: Viele Menschen haben noch nicht verinnerlicht, Müll nicht einfach auf die Straße zu werfen. Deshalb gibt es, beispielsweise im Kinderheim Mother's Mercy Home in Kianjogu bei Nairobi oder an der Caroline School in Wangire bei Nairobi verschiedene Ansätze, den Kindern spielerisch und künstlerisch das Thema Umweltschutz näher zu bringen.

 

Seit 2017 arbeite ich kontinuerlich im Bereich Umweltschutz, etwa in Workshops oder auch einfach Unterrichtsstunden. In der Caroline School habe ich einen "Aufräum-Tag" gestartet - der darin mündete, dass jeden Morgen einige Schüler ausgewählt wurden, um einmal den Schulhof aufzuräumen. Während die Lehrer das bis dato vor allem als Aufgabe der Kinder ansahen, habe ich versucht, ein Vorbild zu sein und mit angepackt - was zur Motivation beitrug. Im Mother's Mercy Home habe ich im März 2020 mit zehn Kindern aus alten Cola- und Fanta-Plastikflaschen Blumentöpfe gebastelt. Wir haben die Flaschen zugeschnitten, gereinigt und anschließend mit Ölfarben bemalt. Danach haben wir Blumen und Kräuter darin gepflanzt - und die Blumentöpfe auf dem Hof angebracht.



Förderung der nationalen Filmindustrie in Ghana

Das erste Animationsstudio in Afrika findet sich in Ghana: Es wurde in Accra von Francis Y. Brown gegründet, inzwischen beschäftigt er mehrere Mitarbeiter und produziert Werbefilme etwa für Coca Cola, aber auch für die Vereinten Nationen. Auch Kurzfilme und Serien werden von dem Team entwickelt.

 

Meine Aufgabe bestand darin, für rund vier Wochen den Marketing-Prozess eines neuen Serienprojektes zu begleiten. "Tutu" erzählt vom Ashanti-Königreich im Zentrum Ghanas - das es immer noch gibt. Ich stellte hierzu etwa Forschungen zu den Ashanti an - was bereits zuvor Teil meines Studiums war. Zudem betreute ich die Social Media Kanäle des Unternehmens und erstellte ein Konzept hierfür. Auch Gespräche mit Investoren und Sponsoren etwa dem Goethe Insitut Ghana oder der Alliance Française in Accra begleitete ich.




KONTAKT: 

TELEFON: 0177 2856802

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